SV Lokomotive Rangsdorf
Abteilung Handball

Spielbericht SV Lok Rangsdorf – Frankfurter HC II 38:39 (19:20)

Kategorie(n): 1. Frauen

Die Lok verpasst nach rasanter Fahrt nur knapp den Heimsieg

Was war das für ein Spiel! Dass unser Siegeszug jederzeit enden kann, dessen waren wir uns alle bewusst. Dennis mahnte daher immer wieder vor verfrühter Euphorie angesichts unseres Platzes im oberen Tabellenbereich. Wir wollten sie nicht heraufbeschwören, und jedem von uns ist bewusst, dass es eine Momentaufnahme ist. Zudem lief die Woche alles andere als „normal“. Im Training hat sich Melissa schwer verletzt, weshalb wir einige Monate auf sie verzichten müssen. So gingen wir am Samstag, dem 14. Oktober, in die Benke-Halle, um gegen den starken Frankfurter HC II zu zeigen, dass wir den Spielerinnen der Sportschule (zum Teil in der 3. Liga spielend) etwas entgegen setzen können.

Die zahlreich erschienenen Fans sollten einen spannenden Handball-Abend erleben. Sie wollten Spaß und Spannung erleben. Das sollten sie haben. Das Spiel endete so rasant wie es angefangen hatte. Wer da nicht mitfieberte, dessen Herz pocht nicht für diese Sportart. Das war heute wie ein guter Krimi, bei dem es zwar Verdächtige gibt, aber der Täter (Sieger) erst am Ende bekannt wird. Das Endergebnis lässt es erahnen, was es für ein schnelles torreiches Spiel auf Augenhöhe werden sollte, bei dem bis kurz vor dem Abpfiff nicht klar war, wer als Sieger das Parkett verlassen wird. Jeder in der Halle wurde bis zur letzten Minute in Atem gehalten.
Am Ende gingen die zwei Punkte an die Gäste, doch wir verließen erhobenen Hauptes den Hallenboden, der schon viele Jahre Handballfieber erlebt hat. Wir konnten dem schnellen Spiel der Frankfurterinnen Paroli bieten, sind als Einheit aufgetreten, in der jede von uns auf ihre Weise ihren Anteil beigetragen hat. Hinzu kommt die unglaubliche Unterstützung unserer Fans! Danke an alle, die in der Halle waren! Ihr habt uns geholfen, diese Leistung abzurufen. Ihr habt Euren Anteil, ob Wischer oder Ordner, Hallensprecher, Kameramann oder helfende Hand beim Hallen-Einlass oder Verkauf im „Speisewagen“, ob lautstarker Trommler oder leise klatschender Fan – was wären wir ohne Euch?
Das Spiel begann ausgeglichen, wobei die Gäste, die von allen Positionen Torgefährlichkeit ausstrahlten, meist knapp vorn lagen. Nach einer Viertelstunde stand es bereits 10:13. ‚Wenn das so weiter geht, wie wird dann wohl das Spiel ausgehen?‘. Man muss kein Mathe-Ass sein, um das hochzurechnen. Am Ende waren es 38 Tore für uns! So sollte man eigentlich als Sieger hervorgehen, doch dazu hätte uns so manches besser gelingen müssen. Wir konnten uns vorn gute Wurfchancen erarbeiten, Lücken in die kompakte Abwehr der Gegnerinnen bringen, um dann erfolgreich durchzubrechen. Kathi wusste geschickt, die gegnerische Torhüterin zu überwinden (mit 7 Toren). Da Mara einen guten Tag hatte, wurde der Angriff so aufgestellt, dass sie eine nach der anderen Wurfchance hatte, die sie bemerkenswert abgebrüht in Tore ummünzte. Welche Torfrau hat es schon gern, wenn sie 10 mal von außen hinter sich greifen muss? Ein weiterer Pluspunkt war unser stetiger Zug zum Tor. Egal auf welcher Position, wenn es kein Tor wurde, dann gab es 7-Meter, von denen Tine allein 5 verwandeln konnte.
Nach der Halbzeitpause (19:20) setzte sich das Kopf-an-Kopf-Rennen fort. Die Gäste bauten mit schnell ausgespielten Toren ihren Vorsprung aus. Isi verkürzte zum 20:22. Dann glänzte die ehemalige Rangsdorfer Jugendspielerin, die nun in Frankfurt erfolgreich ihre Karriere fortsetzt, durch ein weiteres Tor nach einem gekonnten 1:1. Tine traf von Rechtsaußen zum 21:23. Und wieder bekamen wir die groß gewachsene Kreisspielerin nicht zu fassen. Nach gutem Anspiel zum Kreis konnte auch Paula sich in die Reihe der Torschützinnen eintragen. Weitere Tore von Mara und Kathi brachten erst den Ausgleich zum 27:27, dann nach erfolgreicher Verteidigung weitere 2 Tore zum 29:27, was den gegnerischen Trainer zum Ziehen der grünen Karte veranlasste. Noch etwa 18 Minuten waren zu spielen. Können wir den Vorsprung bis ans Ende retten?
Weiter ging’s mit einer aktiven Abwehr und einer sehr gut aufgelegten Jojo im Tor. Sie kam heute besonders in der zweiten Halbzeit so richtig in Fahrt und verhinderte so manche 100%ige Torchance der Gäste. Den Anweisungen von Dennis folgend verteidigte unsere Abwehr grandios so manche Angriffskombination der Sportschülerinnen. Bis zur 47. Minute lagen wir in Führung (34:30), haben so manches Mal den Ball beim Zuspiel stibitzt und einen Konter daraus gemacht. Doch dann kam eine Sache dazu, die uns möglicherweise am Ende den Sieg gekostet hat: Wir mussten immer wieder in Unterzahl spielen. Klar, dass die Frankfurterinnen dies clever ausnutzten. Auch wenn wir uns vorn eine Torchance nach der anderen erarbeiten, 7-Meter rausholten oder den Angriff mit einem Tor abschlossen, und auch wenn Jojo weitere Würfe vom Kreis spektakulär hielt - es hat nicht gereicht, den Vorsprung bis zum Abpfiff zu halten. Wir müssen uns mit einem Tor gegen den FHC II geschlagen geben.

Ein Riesendankeschön an alle, die in der Halle waren und uns pausenlos lautstark unterstützt haben! Danke an alle helfenden Hände, ohne die wir diesen Handball-Krimi nicht hätten erleben können. Nur mit Euch sind wir stark. Wer dabei war, kann nachvollziehen, warum es uns immer wieder in die Benke-Halle zieht. It’s magic.
Wollt Ihr eine Fortsetzung? Dann kommt zum nächsten Heimspiel am 18. November gegen den derzeitigen Tabellen-Neunten aus Falkensee.