Es funkelt wieder am Firmament!
Die Uhr in der Fredersdorfer Sporthalle zeigt die Spielzeit 59:59: ein schriller Pfiff, Diskussionen, eine rote Karte. Christian Nowak war soeben in Begriff, Loks letzten Angriff abzuschließen. Er wird jedoch (es ist Erntezeit) von der Fredersdorfer Abwehr aus der Luft gepflückt und holt einen Strafwurf für die Lok-Jungs raus. Torsten Zippel, der die vorherigen Strafwürfe damals wie heute sicher verwandelt hatte, nimmt sich den Ball und wartet (wartet, wartet…).
Es mussten einige Gemüter beruhigt werden. Dann endlich der Pfiff, der den Wurf freigibt. Nach einer Wurftäuschung ertönt die Sirene – allgemeine Verwirrung und die Aufforderung an den Schützen, den Wurf auszuführen. Gehalten. Unruhe. Verwirrung. Was nun? Wiederholung des Wurfs. Fast gehalten. Der Ball trudelt über die Linie und sichert Lok einen verdienten Punkt beim Vizemeister der letzten Saison. Der Spielverlauf konnte das nicht unbedingt erahnen lassen, aber Lok ist in jedem Falle nach dem ersten Spiel ein enormer Kampfgeist und gute Kondition zu attestieren.
Nur dreimal zu Spielbeginn führten die Gäste jeweils mit einem Tor (0:1/2:3/6:7), liefen ansonsten zumeist einem Rückstand hinterher. Fredersdorf schaffte es, seinen (ohne Wertung) deutlich niedrigeren Altersdurchschnitt zu nutzen, indem viele schnelle Angriffe gelaufen und oftmals erfolgreich abgeschlossen wurden. Lok konnte durch einen starken Rückraum (Handke, Wäsche, Nowak) gut dagegen halten, musste sich die Chancen aber hart erarbeiten. Die erste Halbzeit verlief sodann auf Augenhöhe (9:8/12:12/14:12) bis die Sirene zehn Minuten Pause ankündigte (15:13).
Lok kam mit einigen Anlaufschwierigkeiten aus der Kabine und der Rückstand erhöhte sich auf drei (17:14) und im weiteren Verlauf sogar auf vier Tore (24:20). Nach etwa 50 Minuten hatten jedoch auch die Gastgeber eine Phase der Unkonzentriertheit zu durchlaufen und einige schnelle Angriffe und Aktionen von den Außenpositionen scheiterten, sodass der Spielstand bei drei Toren Unterschied stagnierte und Lok es schließlich schaffte, wieder auf zwei Tore heranzukommen (25:23). Die relativ zerfahrene Schlussphase endete mit den geschilderten, fulminanten Schlusssekunden, die mit einem „Auswärts-Punkt-Kreis“ der Gäste abgerundet wurden. Loks Zweite hat zu Saisonbeginn gezeigt, dass sie über Motivation und Engagement mehr als einmal pro Spiel in der Lage ist, durch aufblitzende individuelle Klasse und mannschaftliche Geschlossenheit, es jedem Gegner schwer zu machen.
Nächste Woche geht’s im ersten Heimspiel der Saison gegen die SG Westhavelland. Anpfiff ist nach dem Abendbrot: Ab 19 Uhr werden die Jungs wieder alles geben, um zu einer alternativlosen Samstagabendunterhaltung der Rangsdorfer Fans zu avancieren.
Lok II: Richert, Petersdorf, Nowak (5), Wäsche, Zippel (je 8), Blumenthal (3), Handke (4), Reichelt, Heidenreich, Maciejewski, Herrmann, Stoewhaas.