Heute wäre ein Sieg gegen den Tabellenführer oder wenigstens ein Unentschieden durchaus machbar gewesen. Kämpferisch gesehen haben wir Höchstleistung gezeigt, doch wir scheiterten aufgrund mangelnder Chancenverwertung und einiger technischer Fehler, besonders in den letzten 15 Minuten. Dabei verlief der Beginn des Spiels sehr vielversprechend und der Ausgang der Partie war lange Zeit offen.
Die Grundlage legten wir in der Abwehr. Gegen die schnell spielenden Angermünder war Mitdenken gefragt. 100 % aufmerksam sein, kompakt stehen, zügig übergeben und übernehmen, leichtfüßig dem gefährlichen 1:1-Spiel entgegen treten, durch richtiges Stellungsspiel Zuspiele zum Kreis verhindern – diese Zielstellung setzten wir sehr gut um. Hatten wir uns so den Ball erobert, gingen wir zum Angriff über. War heute ein Auswärtssieg drin? Wir spielten wie im Rausch, als wir uns vom 4:3 einen Vorsprung zum 7:3 erkämpften. Waren unsere Angriffe gut ausgespielt, konnten wir die Deckungsformation unserer Gegner so gut auseinanderziehen, dass wir zu 100 %igen Torchancen kamen. Madlen glänzte mit sehenswerten Treffern. So zog sie die Deckung auf sich, so dass sich Lücken am Kreis ergaben. Claudi nutzte ihre Chance und konnte geschickt die Torhüterin überwinden. Ob Kerstin oder Isi die Regie in die Hand nahmen, es funktionierte. Die Spielerinnen aus Angermünde stehen jedoch nicht umsonst an der Tabellenspitze. Sie bewiesen wieder und wieder ihre Schnelligkeit, sowohl im Konter nach vorn als auch im Rückzugsverhalten. So manches Mal scheiterten wir auch an der gut aufgelegten Angermünder Torhüterin. Deshalb schrumpfte unser Vorsprung gleich wieder zum 7:6, bis die Gastgeber beim 8:8 wieder den Ausgleich einstellten, ja dann selbst in Führung gingen. Dann traf Hanna von Rechtsaußen, Madlen von hinten, Claudi vom Kreis – 12:12 und Halbzeit.
Nach der Pause verfielen wir heute nicht in ein Tief, sondern gingen ohne Anlaufschwierigkeiten genau so konzentriert an die Fortsetzung unseres Vorhabens. Die kämpferische Einstellung eines jeden von uns in der Abwehr war hervorragend. Gegen die kompakte Abwehr unserer Gegner mussten wir so einiges einstecken. Doch weder Claudi noch Katha ließen sich davon einschüchtern und zeigten kämpferische Qualitäten. Vorn überzeugte Jeni weiterhin mit ihrem kraftvollen Zug zum Tor; und wenn sie nicht selbst traf, so holte sie 7-Meter heraus. Leider parierte die Angermünder Torhüterin einige dieser Strafwürfe, so dass die Gastgeber zum 17:14 bis auf drei Tore vorauseilen konnten. Im Handball sind drei Tore schnell aufzuholen, deshalb ließen wir nicht nach, ackerten weiter in der Abwehr, schafften es aber leider nicht, unsere schnellen Angriffe in Tore umzuwandeln. Unseren Gegnern wiederum gelangen in dieser Phase mehrfach Angriffsaktionen, die mit einem 7-Meter endeten. Die routinierte Spielerin aus Angermünde nutzte diese Chancen, so dass deren Vorsprung gesichert blieb. Auch eine Überzahlsituation konnten wir nicht nutzen. Fehlabspiele und mangelnde Übersicht im Abschluss ließen die Angermünderinnen aufatmen, gaben wir ihnen ja dadurch die Chance, ihren Vorsprung zu halten bzw. auszubauen. So mussten wir uns am Ende wie schon im Hinspiel geschlagen geben. Wir hatten es in der Hand. Schade. am
Mai, Milling; Weidt 1, Neumann, Schnitzer 4, Burian, Pohlmann, Furchner, Polte, Schäfer 7, Klucke 5/1, Teuber, Corzilius 2