Enorm fokussiert gingen wir an dieses Spiel heran, denn das Dilemma der Vorwoche sollte sich nicht wiederholen. Auch wenn wir das Hinspiel in Teltow deutlich gewonnen hatten, hieß das noch lange nicht, dass wir heute im Vorbeigehen gewinnen konnten. Während wir in der ersten Halbzeit zur Freude aller Zuschauer sehenswerten Handball spielten und somit voll unserer Favoritenrolle gerecht wurden, sah es zum Teil in der zweiten Hälfte gar nicht mehr danach aus. Dank der guten ersten Hälfte konnten wir am Ende die zwei Punkte für uns verbuchen.
Von Anfang an war Engagement in der Deckung zu spüren und Claudi im Tor machte eine gute Figur. Im Angriff ging es Schlag auf Schlag, so dass der gegnerische Trainer nach 7 Minuten beim 6:2 die grüne Karte zog. Allein diese kurze Auszeit brachte ihm wenig, denn wir setzten unser schnelles Spiel unvermindert fort. Karo hatte es schnell raus, wie man die gegnerische Torhüterin von außen überwand (sie allein traf heute 7-mal). Jeni setzte sich kampfstark durch und war am Ende nicht zu halten. Nach 10 Minuten führten wir bereits mit 9:3. Es lief wie geschmiert. Übten wir genug Druck auf die Abwehr aus, erarbeiteten wir uns gute Wurfchancen. Gegen Sandras Würfe war kein Kraut gewachsen und Reni auf der anderen Seite nutzte ihre Chancen. So lagen wir nach 18 Minuten schon mit 13:5 in Führung. Aileens 7-Meter-Tor brachte den 9-Tore-Vorsprung zum 15:6, eine beruhigende Situation. Sekunden vor dem Ende der 1. Halbzeit wurde Lisa unsanft bei ihrem Durchmarsch zum Tor gebremst, 7-Meter, Jeni am Punkt – Tor 17:9!
Zur Halbzeit schienen wir uns zu sehr entspannt zu haben, denn nach dem Wiederanpfiff ergab sich ein anderes Bild. Wir waren aus unerklärlichen Gründen in ein Tief geraten. Der bravouröse Auftritt war einer unaufmerksamen Abwehr gewichen, die gute Torquote verwandelte sich ins Gegenteil, der Ideenreichtum im Angriff schien in der Kabine geblieben zu sein. Fehlabspiele und mangelnde Übersicht im Abschluss ließen die Damen aus Teltow aufatmen, gaben wir ihnen ja dadurch die Chance, unseren Vorsprung zu verringern. Waren wir uns unseres Sieges zu sicher? Fehlwürfe und technische Fehler im Angriff nutzten die Gäste konsequent aus, um ihrerseits ihre Schnelligkeit auszuspielen und Tor um Tor aufzuholen. Nach 10 Minuten beim 20:15 nahm nun Serena die Auszeit. Die war nötig, um unseren Fokus wieder neu einzustellen, den Kopf von der Blockade zu befreien und uns unserer alten Stärke zu erinnern. Am Ende ließen wir uns den Sieg nicht nehmen. Sandra setzte sich im 1:1 durch, Kerstin traf von der Mitte, Effi zirkelte einen sehenswerten Wurf ins obere Eck. Die Hektik jedoch blieb: Jeni wurde für 2 Minuten vom Platz geschickt, 7-Meter, Anne beeindruckte die Werferin derart, dass diese übers Tor warf. Aufatmen. In den letzten Minuten geriet unser Sieg dann nicht mehr in Gefahr. Die letzte Situation der 2. Halbzeit, wieder 7 Meter, diesmal leider gegen uns, Claudi im Tor, Alexandra Haak wirft und – Claudi hält!
Damit haben wir unseren dritten Platz verteidigt! am
Mager C., Milling; Mistareck L. 2, Liebe 2, Neumann 1, Mager D. 3, Devantier 4, Pohlmann 2, Sense 7/1, Polte 2/1, Klucke 4/1, Teuber, Corzilius