Wir spielen nicht nur bei Lok Rangsdorf, wir waren heute selbst wie eine Lok. Eine, die etwas Zeit braucht, in Gang zu kommen. Aber ist sie dann erst in Gang, dann entwickelt sie eine mitreißende Kraft, bringt Schwung in den Angriff und wirkt wie ein eisernes Bollwerk in der Abwehr. Das bekamen auch unsere heutigen Gegner zu spüren. Hatten diese uns noch im Hinspiel deutlich besiegt, waren heute die Karten neu gemischt. Wir hatten uns viel vorgenommen. Auch gegen die in dieser Saison recht erfolgreichen Ahrensdorferinnen, die vor einer Woche sogar den Tabellenführer Fredersdorf besiegt hatten. Am Ende jubelten wir über den gewonnenen Punkt. Mit mehr Konstanz, besserer Chancen-Verwertung und aggressiver Deckung von Anfang an wäre heute sogar mehr als ein Unentschieden für uns drin gewesen.
Wie beschrieben brauchten wir eine etwas längere Anlaufzeit, um uns auf die schnell gespielten Angriffe der Gäste einzustellen. Die Lok kam langsam in Gang, vorn vergaben wir Chancen und die Ahrensdorferinnen stiefelten durch unsere offene Deckung und nutzen ihre klaren Torchancen. Nach einer Viertelstunde hatten wir sie bis zum 5:8 davonziehen lassen. Wechsel in der Abwehrformation brachten Besserung, doch noch immer ging nicht alles glatt. Spielten wir vorn schnell durch und übten Druck auf die Abwehr aus, dann ergaben sich gute Wurfsituationen. Monique verwandelt noch einen 7-Meter, doch auch vier Minuten vor der Halbzeit liegen wir beim 9:13 noch immer mit vier Toren zurück. Die Lok kam langsam auf Betriebstemperatur. Doch es kostet Kraft, einem Rückstand hinterherzulaufen.
Das Auftanken in der Halbzeit brachte neuen Schwung ins Team. Die Deckung war jetzt leichtfüßiger, so dass unsere Gäste immer länger dafür arbeiten mussten, um in gute Wurfpositionen zu kommen. Karo und Jeni sorgten in der 38. Minute für den Ausgleich – 14:14. Nun wurden auch die mitgereisten Fans aus Ahrensdorf lauter, denn das Spiel gewann an Härte. Nach einem weiteren Ausgleich zum 16:16 legten die Gäste noch einmal vier Tore vor. Zuspielfehler oder überhastete Torabschlüsse ließen die Hoffnung auf unseren Sieg kurz sinken. Wir ließen jedoch nicht locker, ja schalteten einen Gang höher. Sandra übte Druck auf die Deckung aus. Katha zog von Linksaußen den Ball in die obere lange Ecke, Effi, Karo und Aileen legten jeder noch ein Tor drauf – jetzt lagen wir nur noch ein Tor zurück – und noch zwei Minuten zu spielen. Hinten wurde das Bollwerk der Abwehr mit Ari im Tor aufgebaut und vorn wurde bis zur Lücke gespielt – Jeni schaffte das 21:22 und noch 45 Sekunden bis zum Abpfiff. Dank enormer Anstrengungen schafften wir es noch einmal, in Ballbesitz zu kommen. Das Unentschieden war so nah – nochmal durchspielen, da sieht Effi die Lücke vor sich, zieht mit voller Kraft durch und zirkelt den Aufsetzer ins Tor. Das war’s! am
Schidlewski, Mai; Kresovic, Weidt 2, Liebe 5/1, Schnitzer, Hafenmayer 2/2, Pohlmann 1, Sense 4, Polte 1, Klucke 3, Teuber, Corzilius 1, Devantier 3/1