SV Lokomotive Rangsdorf
Abteilung Handball

17.03.2013, MBSV Belzig – SV Lok Rangsdorf II 28:29 (11:16)

Kategorie(n): Männer "Die Zwote"

Es ist für die Jungs von Lok II etwas paradox: Am SONNTAG hat so einiges besser funktioniert als am Samstag.

Nach der verdienten Niederlage im Nachholspiel am Samstagabend bei der HSG Schlaubetal, waren die Jungs heute in Belzig vor allem in der ersten Halbzeit auf den Punkt motiviert – und vor allem konzentriert. Die Angriffe wurden mit Übersicht und der nötigen Geduld vorgetragen. Lok II, bis auf zwei Umstellungen in der gleichen Besetzung wie bei der gestrigen Niederlage, schaffte es vor allem, die Deckung der Gastgeber in Bewegung zu bringen. Nach den ersten Minuten schaffte man bereits eine Zwei-Tore-Führung (1:3) durch die gut in Szene gesetzten Rückraumspieler Christian Nowak und Dirk Herrmann.

Mit gut aufgelegtem Torhüter und stabiler Abwehr gab man die Führung das ganze Spiel über nicht mehr her.

Kurzer Rückblick: Knapp 22 Stunden vorher in Müllrose war an derlei Spielverlauf nicht zu denken. Dort stand es schnell 6:3 für die Gastgeber und Lok kam überhaupt nicht in Gang. Der Rückraum verhungerte und die einfachen technischen Fehler gaben der HSG immer wieder Möglichkeiten zum Kontern, die häufig auch in Tore verwandelt werden konnten. Genau umgekehrt lief bzw. keuchte man dort das ganze Spiel über einem Rückstand hinterher. Über 7:5, 10:7 und 12:10 ging es mit einem Vier-Tore-Rückstand in die Pause (14:10). Danach wurde es nicht besser.

Ganz anders am siebten Tag der Woche, an dem Lok genau das richtige Maß zwischen geordnetem Spielaufbau und bei, gegebener Möglichkeit, schnellen Kontern fand. Auch die Trefferquote war deutlich besser. Noel Kanpara und Nils Wittmiß überzeugten in der ersten Hälfte mit einer 100%-igen Torausbeute nach schnellen Angriffen. Ein astreiner Endspurt am Ende des Durchgangs bescherte den Jungs eine 11:16 Pausenführung. „Glückwunsch zu dieser ersten Halbzeit, Männer!“, gratulierte Sven Richert im Hinblick auf das Spiel vom Vortag seinen Jungs in der Kabine. Es gab eigentlich nur Feinheiten zu klären. Mehr war nicht zu sagen, denn natürlich wussten alle ganz genau, wie schwer es war die Leistung auch im weiteren Spielverlauf konstant aufrecht zu halten. Belzig kam mit der zweiten Luft aus der Kabine. Zwar konnte Lok die Führung zwischenzeitlich noch auf 13:19 (35.) ausbauen, doch dann stellte Belzig im Angriff um und setzte nun mehr auf seine linken Rückraumspieler Christopher Dümchen, der Loks ein ums andere Mal überlaufen und mit seinen wuchtigen Würfen die Aufholjagd der Gastgeber einleiten konnte (16:19/41.). Es blieb wurde und blieb knapp. Beim Stand von 19:20 schrillten bei Lok zum Glück rechtzeitig die Alarmglocken und man fasste sich vor allem im Angriff wieder ein Herz. Vor allem Christian Nowak behielt in dieser Phase die Nerven und konnte seine Mitspieler noch mal mitreißen. Man konnte sich wieder etwas absetzen (20:24/48.). Es sollte sich noch auszahlen, dass sich die Gäste wieder ein kleines Polster herausspielen konnten. Drei Minuten vor Schluss führte Lok mit vier Toren (24:28). So ein Ding über die Runden zu schaukeln – das war noch nie die allerliebste Spielweise von Lok. Entsprechend hat es in letzten drei Minuten ordentlich geknistert. Belzig stand in der Abwehr nun sehr offensiv und erzwang zwei Fehlwürfe und einen technischen Fehler in Folge. Da guckst du auf die Anzeige und denkst kurz (ganz kurz): „Wo war noch mal der Vorsprung?“. Da stand es plötzlich 28:29 und Belzig hatte noch acht Sekunden und einen Angriff. Dieser wurde – nicht unsportlich, aber eben mit Foul - unterbrochen von Nils Wittmiß, der sich dafür die rote Karte abholte und sich damit für den bevorstehenden Auswärtssieg „opferte“. Der anschließende Belziger Freiwurf auf Höhe der Mittellinie konnte wenige Meter weiter ebenfalls gestoppt werden - diesmal aber lediglich freiwurfwürdig. In zwölf Metern Entfernung schnappte sich Christopher Dümchen den Ball, fest entschlossen doch noch einen Punkt für seine Männer zu sichern. Einmal angetäuscht blieb das Geschoss jedoch in den weit nach oben gereckten Armen von Dirk Herrmann hängen und dann war es endlich an der Zeit für den AUSWÄRTSSIEG-Kreis.

Ein lachendes und ein weinendes Auge bleiben von diesem ereignisreichen Wochenende. Lok II konnte in jedem Fall den zweiten Platz festigen und erstmal zumindest halb zufrieden in die Osterpause gehen. Danach geht’s – übrigens an einem Sonntag – gegen die SG Schöneiche.

 

Lok II in Müllrose: Richert, Petersdorf, Nowak (8), Wittmiß (9), Naumann, Heidenreich, Reichelt (je 1), Herrmann (2), Blumenthal, Maciejewski, Stoewhaas.

 

Lok II in Belzig: Richert, Petersdorf, Nowak (8), Reichelt, Kanpara (je 2), Herrmann (4), Stoewhaas (3), Wittmiß (10), Heidenreich, Blumenthal, Maciejewski, Thiele.