SV Lokomotive Rangsdorf
Abteilung Handball

16.04.2016, HSV Falkensee 04- SV Lok Rangsdorf: 21:21 (11:10)

Kategorie(n): 1. Frauen

Wie viele spannende Kämpfe hat diese Halle schon gesehen? Sie hat noch immer diesen alten Charme, das Interieur atmet längst vergessene Gerüche aus, das Parkett gibt ungewohnte Töne aus längst vergangenen Zeiten wieder. Eigentlich schade, dass sie nun ausgedient hat und bald abgerissen wird. Ja, das Handballspiel hat im Laufe der Jahre an Tempo gewonnen, doch die zu erwartende Spannung hat schon immer Zuschauer in die Halle gelockt. Da können sie sich beim Mitfiebern und Anfeuern ihres Teams so richtig austoben. Umso mehr möchten wir Tine und Ronny, Petra, Ulrike, den Spielerinnen Kathrin und Adina von unserer weiblichen C-Jugend und all die anderen erwähnen, die uns wieder und wieder zu Auswärtsspielen unterstützen. Danke!

Unsere Strategie sah einen anderen Start vor, doch wir schafften es nicht, von Anfang an das Zepter in die Hand und die Führung zu übernehmen. Lange dauerten unsere Angriffsversuche. Nur wenn wir Bewegung in die gegnerische Deckung bringen konnten, waren wir erfolgreich. Eine torarme Partie schien sich anzubahnen, denn nach 12 Minuten stand es gerade einmal 4:4. Wir mussten viel dafür tun, um Wurfchancen zu erarbeiten. Vielfach waren es Einzelaktionen, wie das druckvolle Spiel 1 gegen 1 von Jeni, die gerade in der 1. Halbzeit damit die Verantwortung übernahm, die uns den Torerfolg brachten. Auch nach 18 Minuten waren wir dem Ziel kein Stück näher, denn die Anzeigentafel zeigte ein 6:6. Dann verstärkten wir unseren Einsatz. Unser Zwischenspurt zum 10:7 wurde durch die Auszeit des Gastgebers 5 Minuten vor der Pause ausgebremst, ja Falkensee schaffte es sogar, aus dem Rückstand eine Ein-Tore-Führung zur Halbzeit zu machen. Das lag nicht an der besonderen Stärke unseres Gegners, nein, wir machten uns das Spielen selber schwer. Wir waren zu unkonzentriert, nicht torgefährlich im Angriff, nicht konsequent genug in der Abwehr. Die Abstimmung im Angriff war nicht optimal und Falkensee nutzte unsere Schwächen, um Oberwasser zu gewinnen. Beflügelt von der Führung und den Anfeuerungsrufen ihrer Fans setzten sie auch nach dem Wiederanpfiff ihren Lauf fort. Was war da mit uns los? Beim 17:11 schien der Sieg für Falkensee entschieden zu sein. Doch da kennen sie uns schlecht. Unsere Auszeit, insbesondere die erfolgten Wechsel, brachte den gewünschten Erfolg. Unsere Deckung gewann an Aggressivität, Annett, inzwischen wieder für Anne im Kasten, legte eine Kohle auf und hielt auch 100%ige, im Angriff nahmen wir Tempo auf. Aileen, für Kerstin eingewechselt, übernahm jetzt in der Mitte sehr überzeugend die Regie. Karo brachte wiederholt ihre Gegenspielerin zur Verzweiflung, auch die Torhüterin hatte das Nachsehen. 18:14, nur noch vier Tore. Effi setzte sich im 1:1 durch – 18:15 noch drei. Weiter aufpassen, noch 9 Minuten zu spielen – 19:15. Noch ein Tor für uns – 20:16. Jetzt wurde endlich umgesetzt, was eigentlich geplant war. Druck – Einläufer – Sperren – Tor – Jubel im Team! Jeni geht wieder mit vollem Körpereinsatz in die Lücke, wird schmerzhaft am Torwurf gehindert, 7-Meter. Monique verhilft uns sicher zum 20:17. Noch drei Tore. Aus der aufgeweckten Deckung heraus können wir zum Konter laufen, Aileen hat es in der Hand – schade, nur die Latte. Weiter geht’s im Sauseschritt. Drei Minuten später überrascht Karo mit einem Hüft-Schlag-Wurf und wir sind bis auf zwei Tore dran. In der Deckung mobilisieren wir noch einmal ungeahnte Kräfte, lassen auch keine Konter zu. Aileen und Monique machen die rechte Seite dicht – Ballgewinn – schnell nach vorn – Tor! 21:20. Die Uhr läuft gegen uns. Kein Tor mehr zulassen. Dann kommen wir wieder an den Ball! Geduldig den Angriff ausspielen bis zur Chance. Tor! 21:21 Aber noch immer sind ein paar Sekunden zu spielen. Falkensee im Ballbesitz, Druck zum Tor, eine gegnerische Spielerin bekommt den Ball nicht richtig in die Hände und steht dabei im 6-Meter-Raum – Freiwurf. Der muss direkt ausgeführt werden. Können wir das Unentschieden festhalten? Natürlich lässt Falkensee ihre größte Spielerin zur Ausführung antreten. Sie könnte locker über uns drüber werfen. Deckung gestellt. Arme hoch! Pfiff? Nein, die Spielerin liegt noch immer im Torraum. Kurze Behandlung. So, jetzt aber. Deckung gestellt. Anpfiff? Nein, immer noch nicht. Die Werferin legt nochmal den Ball ab, geht in den Torraum, um ihrer gestürzten Mitspielerin zu helfen. So, jetzt aber. Sie nimmt den Ball. Deckung gestellt: Nati, Effi, Jeni, Aileen, Karo, Monique: Arme hoch! Pfiff. Wurf. Eine der vielen Hände blockt den Ball, der im hohen Bogen in Richtung Tor fliegt, aber ungefährlich. Und Schlusspfiff. Unentschieden! War das eine Aufholjagd! Kann keiner sagen, wir hätten keinen Kampfgeist. Hat die alte Halle doch noch mal spannende Handball-Minuten erlebt. am

Mai, Milling; Liebe 4, Neumann, Hafenmayer 2/2, Pohlmann, Sense 7/1, Polte, Devantier, Klucke 6/2, Corzilius 2