Was soll man dazu sagen? Wie kommt es, dass wir es wieder nicht geschafft haben, unser Potential zu 100 % auszuschöpfen? Im Pokalspiel im November war uns das noch gelungen. Warum nicht heute? Die Einstellung stimmte bei allen. Bereits während der Erwärmung war die Anspannung und Konzentration jeder Spielerin anzusehen. Leider war es wieder die fehlende Chancenverwertung, die uns den Sieg kostete. Zu hektisch wurde beim Torabschluss agiert. Da war durchaus mehr drin. Wir waren so nah dran.
Das Spiel begann ausgeglichen. Nach dem 3:3 bahnten sich erste Vorahnungen an, dass wir uns das Leben wieder selbst schwer machten, denn gut ausgespielte Angriffe wurden nicht mit Toren belohnt. Hatte Madlen noch vor ein paar Minuten locker den Ball im oberen Eck versenkt, funktionierte der nächste Angriff nicht wie gewünscht. So konnten sich die Gäste bis auf ein 3:7 absetzen. In der Deckung agierten wir mit vollem Einsatz. Madlen, Aileen und Yvo, die für Madlen in der Abwehr gekommen war, ihr so die nötigen Pausen ermöglichte und einen tollen Job machte, versuchten die torgefährlichen Halben am Wurf zu hindern. Kerstin, Jeni und Isi unterbanden die Zuspiele zum Kreis und Katha und Hanna versuchten ihre Außen am Einlaufen zu hindern. Hatten wir uns den Ball erkämpft, vergaben wir unsere Chance vorschnell und die kraftraubende Deckungsarbeit begann von vorn. Leider endete diese oft mit einem 7-Meter, die die Gäste alle verwandeln konnten. Doch an der Abwehr lag es nicht. 6 Tore in einer Halbzeit sind einfach nicht genug. Am Ende sollten sich die vergebenen Chancen rächen. Allzu oft wurde die gegnerische Torhüterin unnötig in Szene gesetzt. Hinzu kamen überhastet abgeschlossene Angriffe und zahlreiche Pfostenknaller. Die Gäste, deren sehr körperbetonte und dann in der 2. HZ noch intensiver agierende Abwehr bei unseren Spielerinnen Wirkung zeigte, nutzten ihre Chancen hingegen konsequent. Doch trotzdem wollten wir nie die Flinte ins Korn werfen. Die zweite Hälfte allein gerechnet, wären wir der Sieger der Partie gewesen. Nach dem Wiederanpfiff war noch mehr Engagement in der Deckung zu spüren, so mancher Pass wurde abgefangen oder Anne parierte in guter Manier. Wir gaben uns nicht auf, sondern kämpften uns kontinuierlich heran, so dass wir vom 11:16 auf 15:16 verkürzen konnten. Unsere Fans, die trotz besten Frühlingswetters in die Halle gekommen waren, feuerten uns lautstark an. Im Angriff wurde Druck ausgeübt, Bewegung in die gegnerische Abwehr gebracht, bis sich die Lücken auftaten. Kerstin und Isi auf der Mitte führten die Regie, alle legten sich voll ins Zeug, Jeni kämpfte sich erneut erfolgreich durch, Madlen traf noch einen von ihren insgesamt 7 Treffern. Die Aufholjagd brachte Stimmung in die Halle. Ist da noch ein Unentschieden möglich? 16:18 und wir sind voll motiviert. 16:19 – aber wir geben nicht auf. Kerstin ist am Zug und trifft mit einem Heber. Noch 10 Minuten, die Fredersdorferinnen schaffen es nach einem ruhigen Spielaufbau mit einem leichtfüßigen 1:1 durch unsere Abwehrreihen und wieder sind es zwei Tore Abstand. Dann nagelt Anne das Tor zu und wir kommen auf ein 20:21 heran. Es sind noch wenige Sekunden zu spielen, das Unentschieden zum Greifen nahe, wir im Ballbesitz, Katha hat es in der Hand – doch wieder machte uns die Fredersdorfer Torhüterin einen Strich durch die Rechnung