Der Gast aus Wildau war an diesem Tag die klar bessere Mannschaft. Das klingt auf den ersten Blick zwar überraschend aber es gab auch gute Gründe dafür. Erstens ist die Brandenburgliga in diesem Jahr eine sehr ausgeglichen besetzte Liga ist, man denke nur an die Heimpleite von Teltow/Ruhlsdorf gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten Bad Liebenwerda vor einem Monat. Zweitens musste Wildau unbedingt punkten, um einem eventuellen Abstieg zu vermeiden und drittens ging es bei der Heimmannschaft „nur“ darum, einen guten Saisonausklang zu erzielen. Das war wohl doch etwas zu wenig Anreiz, um die hochmotivierten und auch sehr gut spielendenden Wildauer zu besiegen. Nur einmal konnte der Gastgeber in Führung gehen, das war beim 1:0. Danach legten die Wildauer los wie die Feuerwehr und überrannten die Rangsdorfer förmlich. Dabei fehlte beim Gastgeber verletzungsbedingt nur Nico Krüger, der aber offenbar doch an allen Ecken und Enden vermisst wurde. In der Folge versagte der Gastgeber an allen 3 Fronten. Im Angriff hagelte es ungewöhnlich viele technische Fehler und Fehlwürfe, letzteres lag wohl auch am überragend haltenden Wildauer Keeper. Die sonst so stabile Deckung war löchrig wie ein Schweizer Käse, so dass die Rangsdorfer Torsteher auch kaum etwas zu fassen bekamen. Eine logische Folge war dann automatisch, dass so gut wie keine schnellen Gegenstöße eingeleitet werden konnten, sonst eine sichere Bank für viele Tore von Alexander Kumm. So konnte der Gast stetig seine Führung über 6:10 (13.), 8:16 (23.) bis zum 11:21 Halbzeitstand ausbauen. Die Standpauke in der Halbzeitpause zeigte dann beim Gastgeber insofern Wirkung, als das man jetzt wenigstens ein ausgeglichenes Spiel den zahlreich erschienenen Zuschauern bieten konnte. Das Spiel wogte jetzt auf und ab aber dem Gastgeber gelang doch keine erwartete Aufholjagd mehr, weil das Fehlerfestival im Angriff munter weiter ging, u.a. konnten fünf 7 Meter Strafwürfe nicht verwandelt werden, dass alleine spricht schon Bände. So bieb es beim 10 Tore Rückstand 15:25 (40.), 20:30 (50.) bis hin zum ernüchternden Endstand von 24:34.
Wenn man dieses verpatzte letzte Spiel einmal ausklammert, dann kann man nur ein positives Fazit in dieser Saison für den Tabellenfünften Lok Rangsdorf ziehen. Nach einem schwächeren Start steigerte sich die Mannschaft nach einem Trainerwechsel. Das Trainerduo Grützmacher/Klein schaffte es, die Mannschaft zu stabilisieren und zusammen mit dem Neuzugang Nico Krüger zu einem Höhenflug von acht ungeschlagenen Spielen zu führen. Höhepunkt dabei war der Auswärtssieg beim Aufstiegsaspiranten HC Spreewald. Da die Mannschaft im Wesentlichen zusammen bleibt, kann man auch in der nächsten Saison auf gute Leistungen hoffen. Leider wird dann Christian Nowak nicht mehr zur ersten Mannschaft gehören, da er auf eigenem Wunsch altersbedingt aufhört und in die 2. Mannschaft wechselt. Seine über 20 jährigen Verdienste für den Handball in der 1. Männermannschaft können nicht hoch genug eingeschätzt werden, wir wünschen ihm für seinen Weg in der Zweiten viel Erfolg. Nun hat aber die Erste ein Problem, denn der überragende Abwehrorganisator ist ihr abhanden gekommen.
Friedrich, Seffner; Lutze 6/1, C. Nowak, R. Nowak 1, Aye 3, Kumm 1, Schobelt 5/1, Riebninger 1, Hafenmayer 4/1, Effer 2, Wäsche 1